Es ist nämlich nicht nur mein erster Monat hier in Nordirland vorbei, sondern auch fast meine erste "komplette" Arbeitswoche, weil die Projekte in Glenfield nun gestartet sind. Das heißt für mich, dass ich von Montag bis Donnerstag morgens in Woodburn im Crèche arbeite, an den Nachmittagen abwechselnd in Woodburn und in Glenfield, Montags- und Freitagsabends im Drop in im neuen YMCA-Gebäude und Donnerstagsabends im Jugendclub in Glenfield. Letzterer ist auf meinem Arbeitsplan eigentlich nicht vorgesehen, aber mein Chef Mo ist der festen Überzeugung, dass er mich für den Jugendclub braucht, also werd ich mir das Ganze erst mal anschauen...
In Woodburn arbeiten Miri und ich ja jetzt schon seit einem Monat jeden Morgen, sodass wir langsam aber sicher mit dem "Prinzip" vertraut sind. Ich habe ja schon von den Massen von Spielsachen berichtet und ich kann euch versichern, dass der Name Crèche (sprich Crash) nicht von irgendwo her kommt...^^ Meiner Meinung nach bezeichnet er den wunderbaren Moment, in dem die Kinder in der Turnhalle ankommen und sich auf unsere liebevoll aufgebaut und nach britischen Health & Safety-Richtlinien geprüften Spielecken stürzen - kurz: CRASH! Seit dieser Woche waren morgens sogar 2 Daddys mit dabei, sodass das Programm etwas an Action gewonnen hat und man von unserer Chefin angesichts von Autorennen und viel Toberei des Öfteren ein klägliches "Careful!" oder "Attention!" gehört hat. Die Kinder hatten auf jeden Fall jede Menge Spaß und mittlerweile haben wir die lieben Väter auch teilweise dazu gebracht, nicht nur mit den Kindern die Turnhalle auseinanderzunehmen, sondern uns auch nachher beim Aufräumen zu helfen (dieser Teil verlängert unsere Arbeitszeit nämlich täglich um je 30 bis 40 Minuten). Ansonsten macht mir die Arbeit mit den Kindern und Babies aber sehr viel Spaß und langsam aber sicher verfüge ich über einen groben Überblick über sämtliches Zeug (jedenfalls das im ersten Lagerraum; es gibt noch 2 andere und einen in der Turnhalle :P).
Das Schlimme an meiner Woche ist der Mittwochmorgen, weil Miri und Roberto beide nicht arbeiten müssen und ich alleine im Crèche bin. Diese Woche wurde dieser traurige Tag noch dadurch dramatisiert, dass es der Tag der deutschen Einheit war (was hier natürlich niemanden kratzt) und ich wusste, dass in Deutschland auch niemand arbeiten muss...
Und so saß ich alleine an unserem Frühstückstisch und habe die anderen Beiden sehr vermisst (wie man sieht):
Wenn ihr's anklickt, könnt ihr's besser lesen!
Ach ja, wie ihr ja lesen könnt, gab's abends chicken (war allerdings nicht im "freeze" sondern im "fridge"=Kühlschrank :)).
An 2 Nachmittagen in der Woche arbeite ich in Woodburn, wo die Kinder (6-8 Jahre) zuerst ihre Hausaufgaben machen und danach wird gemalt, gebastelt, gekocht oder wir machen noch ein bisschen Sport in der Turnhalle. In Glenfield arbeite ich dienstags im "Open House" mit ca. 30 Kindern, die dort nach der Schule hinkommen. An meinem ersten Tag war ich im "Tuck Shop" und musste Süßigkeiten verkaufen und alle Kinder aufschreiben, wobei die Rechnerei in Pounds wirklich noch ne Herausforderung für mich ist! Jede Woche werde ich in einem anderen Raum arbeiten, wo die Kinder Computer, Billard, Playstation, Fernseher und diverse Spiele nutzen können.
Montags- und Freitagsabends bin ich im Drop In, der ja wie beschrieben sehr gut besucht ist, wobei wir bis jetzt eher Pool spielen (lernen), kickern oder uns mit den anderen Freiwilligen unterhalten. Mit den Jugendlichen werden wir sicher mehr zu tun haben, wenn wir dort unsere Projekte starten.
Jedenfalls ist es im Moment wirklich ungewohnt, an einigen Tagen morgens, nachmittags und dann noch abends von 18-22 Uhr zu arbeiten, weil es sich in den Pausen dazwischen nicht immer lohnt, nach Hause zu kommen und weil nach 22 Uhr natürlich noch Einiges zu tun ist. Dann erzählen wir uns von allem, was so passiert ist (und beschweren uns auch über das Ein oder Andere), wir müssen noch kochen & essen... Außerdem haben Miri und ich eine wahnsinnig coole Joggingstrecke an der Burg vorbei am Hafen mit Blick aufs Meer entdeckt, die wirklich Atmosphäre hat und uns ermöglich, die ein oder andere Aggression ohne Boxsack abzubauen...^^
Wir freuen uns alle aufs Wochenende und darauf, ausschlafen zu können oder in Robertos Worten: "We get up when our body tells us!" Er möchte übrigens gerne ein Haustier haben, am liebsten einen Fisch und als ich AUS SCHERZ Hühner vorgeschlagen habe, war er hellauf begeistert :"I love chicken! And Miri can kill!"... Ich glaub, ich werd hier auch Vegetarierin!!
Am Sonntag werden wir 3 in Belfast ins Theater gehen (wir haben die Tickets beim on arrival Training für umsonst abgestaubt) und hoffentlich was verstehen... Vielleicht geht's auch noch mal zum Eishockey; am letzten Wochenende haben wir den Belfast Giants bei unserem ersten Eishockeymatch ja schon sehr erfolgreich die Daumen gedrückt.
Das war's erst mal von mir, jetzt geht's ab zum Jugendclub ... Bis denne ;)