Sonntag, 28. Oktober 2012

Happy (and cold) days!

Unser erster Besuch ist da: Robertos Freundin Cristina ist gestern aus Marseille angekommen und wird bis Dienstag bleiben. Endlich mal ein Anlass, um zu backen (und natürlich um zu putzen und aufzuräumen)! Dabei haben Miri und ich voller Vorfreude die Bibi&Tina-Folge "Besuch aus Spanien" gehört, die mir die andere Miriam geschickt hat. Bibi&Tina-Spaß für alle Anlässe und Jahreszeiten (ansonstan habe ich schon "Das Herbstturnier" und "Das Kürbisfest" gehört; ihr als meine fleißigen BlogleserInnen wisst, warum!). Unsere Waage funktioniert wie alles in diesem Haus leider eher mittelmäßig bis gar nicht, weshalb alle Rezepte mit etwas Improvisation befolgt werden müssen. Aber schließlich geht probieren ja über studieren und wenn man daran denkt, das Backblech alle 10 Minuten zu drehen, damit es überall möglichst gleichmäßig beheizt wird, klappt's ja auch:
Muffins mit Kinderschokolade-Stückchen
Tarte mit Vanilleeis
 Mmmmh, zum Glück war noch geschmolzene Schokolade über, die zu Schokocrossies verwertet wurde!
Momentan befindet sich Nordirland im Halloweenfieber, dem auch wir Freiwilligen uns nicht ganz entziehen können. So musste ich mir im Youth Club in Glenfield bei der "Scary Horror Night" den Film "Insidious" ansehen, der in der Mitte von einigen Teenagern mit Totenkopfmasken unterbrochen wurde, die gegen die Türen und Fenster gehämmert haben. Ich habe mich darauf konzentriert, 2 der Mädchen, denen der Film nicht so geheuer war, möglichst abzulenken (und mich selbst :P) und war demenstprechend doch erleichtert, als ich wieder Zuhause war (da musste ich dann erstmal mit Miri und Roberto Chocolat gucken, um auf andere Gedanken zu kommen). Aber Halloween hat ja auch seine guten Seiten, wie zum Beispiel Kürbisse oder dass in Carrick erwachsene Menschen als Pirat verkleidet herumlaufen, Gitarre spielen und Süßigkeiten verteilen. Was Halloween jedoch die meisten Pluspunkte verschafft ist die Tatsache, dass es hier eine ganze Woche Halloweenferien gibt!
Und die möchte natürlich genutzt werden: Morgen früh fahren Cristina, Miri, Roberto und ich nach Dublin, von wo aus Cristina am Dienstag wieder zurück nach Marseille fliegt. Wir 3 fahren am Mittwoch weiter in den Westen Irlands, nach Galway, und von dort aus weiter nach Connemara (da wo die Connemara-Ponies herkommen!). Wie mein Chef Mo sagen würde: Happy days!
Hier sind im Moment leider jedoch eher Cold days und während die Mädchen noch in ihren wirklich kurzen Schuluniform-Röcken zum After-school Club kommen, habe ich schon die Handschuhe ausgepackt. Immerhin lässt sich die Sonne regelmäßig blicken und bei einem Spaziergang am Hafen entlang haben wir sogar Seerobben gesehen:
Die schwarzen Punkte sind Robben!
Mit Emma waren wir bei IKEA, um Deko für den YMCA zu kaufen und es gab natürlich viel zu viele Sachen, die sich super in unserem Haus gemacht hätten: ein Überwurf für das hässliche Blümchensofa, neue Kissen, eine Pfanne MIT Teflonbeschichtung, neue Stühle, eine neue Küche.... stopp, das hätte leider unser Volunteer-Budget gesprengt und so haben wir uns hierfür entschieden:
"Welcome" hat ja jeder :P
 
Außerdem haben wir mal wieder fleißig gebastelt:
Die Kleister-Windlichter wollten wir eigentlich mit den Kindern basteln, aber unsere Chefin kommt leider nicht aus der Hüfte und deshalb haben wir sie Zuhause schon mal ausprobiert. Gleich wird noch gekocht und der Wanderrucksack gepackt und morgen früh heißt es dann: Goodbye Northern Ireland! Wir freuen uns auf originales Guinness (je näher zu Dublin, desto besser sagt man), sightseeing & Natur und natürlich auf die guten alten Euros!
Alles Liebe und bis dann,
Clara

Sonntag, 21. Oktober 2012

Frohe Zeit für Kinder

Um's in Robertos Worten auszudrücken: "I have a child in me!" Dieses innere Kind entdecken auch Miri und ich des Öfteren bei unserer Arbeit in der Kinderbetreuung in Woodburn, wo unser Lieblingsspielzeug das Thomas-Eisenbahnset ist. Thomas, die Lokomotive, ist hier der große Kinderheld und dementsprechend sind auch Miri und ich seinem Charme verfallen und bauen fantasievoll neue Eisenbahnstrecken auf - die die Kinder dann anschließend zerstören... :P Naja, das ist halt wie bei Playmobil früher: das Aufbauen macht am meisten Spaß!
Der spannendste Teil der Kinderbespaßung fand an diesem Wochenende jedoch bei uns Zuhause statt und begann dort, wo alles begann: TESCO! Dort waren nämlich Kürbisse im Angebot und da Roberto noch nie Kürbisse ausgeschnitzt hast, hat er sich wie ein Schnitzel darauf gefreut. Bewaffnet mit den 3 schönsten Kürbissen habe ich dann auch prompt Jack aus dem After school-Club mit seiner Mutter getroffen; das sind halt wahre social worker!! 
Zuhause angekommen haben wir uns dann konzentriert an die Arbeit gemacht: 
Konzentration
Da kamen schon Erinnerungen an meine Gruppenstunde auf! Und das Endergebnis schmückt nun unser Wohnzimmer:
Hugo, Frost & Fred

 Der kreativste Kürbis inklusive Fledermaus und Spinne wurde natürlich von Roberto kreiert! Nachdem er seine künstlerische Ader gezeigt hatte, durfte er seine feinmotorischen Fähigkeiten auch an lebenden Objekten erproben:
Nagelstudio
 Nach diesem kreativen Wochenende fühlen wir uns bestens gewappnet für die nächste Woche, vor Allem, weil nach ihr ja eine Woche Halloween-Ferien winkt! Frohe Zeit für Kinder (und EVS-Freiwillige)! :)

Freitag, 19. Oktober 2012

To do

Nur damit ihr nicht denkt, dass wir hier auf der faulen Haut liegen! Außerdem die Entwarnung für alle, die mit uns gezittert haben: unsere Abzugshaube ist wieder da wo sie hingehört und funktioniert sogar wieder! Uns wurde gesagt, dass der Elektriker "after lunch time" kommen würde und NACH der Mittagszeit kam er auch wirklich: um halb 8 abends! Tja, ist halt immer noch im Zeitrahmen! Ich war alleine Zuhause und hab mich wie jedes Mal furchtbar über das Hämmern an der Tür erschrocken (Klingel Fehlanzeige) und war milde überrascht, als ich öffnete und vor mir ein Typ in Jogginghose und Pullover stand und sich als der Elektriker vorgestellt hat... War vielleicht nicht unbedingt ein Vollprofi, aber irgendwie hat er's dann doch geschafft, den Schrank wieder an die Wand zu schrauben und der ist auch bis jetzt dort geblieben, also toi toi toi.
Da Roberto und ich heute nur von 18-22 Uhr arbeiten müssen, haben wir uns vorher mal wieder unserem Endlos-Projekt gewidmet: dem "Garten". Nachdem wir den Vorgarten ja schon erfolgreich gesäubert und vom Unkraut befreit haben, wollten wir auch vorm Garten im Hinterhof nicht zurückschrecken.
Und mittendrin ein Wäscheständer!

Der Wäscheständer war praktisch mit dem Garten verwachsen... Unter den Steinen haben wir sogar eine Unkrautfolie entdeckt, die ihren Zweck allerdings nicht mehr erfüllt hat, da so lange kein Unkraut gezogen wurde, dass das Unkraut von unten durch die Unkrautfolie durchgewachsen ist...^^ Wir haben diesem Projekt wirklich schon einige Stunden unserer kostbaren Zeit geopfert und auch heute haben wir mal wieder große Mengen an Garten abfall produziert:
Jetzt müssen wir uns nur noch überlegen, wie wir all das entsorgen können... Vielleicht ist es mal wieder an der Zeit, die painter (Anstreicher) anzurufen! :P
Da Halloween hier ja wirklich ne große Party ist und uns immerhin eine GANZE WOCHE Ferien beschert, möchten wir unser Häuschen nett dekorieren, deshalb haben wir diese 3 hier gekauft:
Pumpkin Family
Die werden wir dann morgen aushölen und Gesichter schnitzen! In diesem Sinne Happy Halloween! :D
 

Montag, 15. Oktober 2012

Absturz!!

An alle, die sich auf skandaköse Hangover-Geschichten gefreut haben: tut mir Leid, dieser Post hat nichts damit zu tun und wurde vollkommen nüchtern verfasst! Absturz ist nämlich eher wörtlich gemeint und bezieht sich auf unser Haus, das leider an verschiedenen Ecken langsam aber sicher den Geist aufgibt. Eigentlich ja auch kein Wunder, da jegliche Reperaturen nach unserer eigenen Erfahrung von so qualifizierten Fachleuten wie unseren Anstreichern vorgenommen wurden. Diverse Haushaltsgeräte wie unser Toaster oder der Wasserkocher scheinen wirklich antik zu sein, aber immerhin stellen sie keine (direkte) Gefahr dar. Im Gegensatz zu anderen Sachen... :P
Roberto wollte nämlich eigentlich nur die Abzugshaube öffnen, als ihm diese mit zugehörigem Schrankteil entgegenkam! Dieses Schrankelement WAR nämlich an allen vier Ecken festgeschraubt, aber die oberen beiden sind leider aus der Wand gebrochen... Nach dem ersten Schockmoment wurde schnell klar, dass wir dieses Schrankteil stützen müssen, da es sonst komplett aus der Wand brechen und auf unseren ohnehin schon etwas lädierten Herd stürzen würde. Zum Glück wussten wir 3 direkt,was zu tun ist und haben in der richtigen Reihenfolge gehandelt:
1) Robertos Essen vom Herd retten
2) Roberto und Clara stützen das Schrankteil OHNE dabei die Abzugshaube zu öffnen
3) Miri rennt schnell zum YMCA-Gebäude gegenüber   
4) Roberto und Clara wechseln sich ab, da die ganze Apparatur doch recht schwer ist
5) Miri kommt mit Louise (Kollegin unserer Chefin Emma) zurück
Lousie hat uns dann erklärt, dass wir nicht versuchen sollten, das ganze Teil abzumontieren, weil da wohl noch Kabel, etc. drin sind und das von einem Elektriker gemacht werden muss (Hauptsache, es macht auch wirklich ein Elektriker und nicht wieder der Anstreicher!). Sie hat uns versprochen, jemanden zu organisieren, der das Ganze repariert, aber bis dahin musste der Schrank ja noch irgendwie in der Position gehalten werden... :P Lousie hat sich darum nicht so Sorgen gemacht: "Roberddo (Northern Irish for Roberto) has got muscles. He can stay the whole day like this!" Das wollten wir ihm dann doch nicht antun, und so haben wir diese Konstruktion gebaut:    
Tada!!

 Getreu nach dem Motto: Es gibt immer was zu tun! (Und wenn gerade mal nichts zu tun ist, beschäftigt uns unser Haus!). Das Ganze hält zwar, ist mir aber nicht sonderlich geheuer und wird hoffentlich bald repariert! Aber bitte, bitte nicht von den Anstreichern...^^                                

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Miri und Clara allein Zuhaus

Traurig, aber wahr, denn Roberto ist mit Niki und Emma bei einem Training in Newcastle. Okay, er ist heute morgen gefahren und kommt morgen Abend zurück, es ist also nicht sooo lange :P Emma wollte ihn heute morgen um 7 Uhr abholen und dementsprechend musste Roberto zu einer für ihn unmenschlichen Zeit aufstehen. Allerdings wird Pünktlichkeit hier ja nicht gerade großgeschrieben, sodass Roberto scheinbar zu viel Zeit hatte:
Die Hand soll übrigens die Bloody Hand of Ulster sein, die auf der nordirischen Flagge zu sehen ist. Die ganz Pfiffigen werden nebenbei gemerkt haben, dass Roberto sogar alles in Reimform schreiben wollte! Wie gesagt, er hat sehr ehrgeizige Ansprüche an sein Englisch!
Heute ist leider der erste Tag, an dem das Wetter hier so ist, wie ihr euch das in Nordirland wahrscheinlich vorstellt: es schüttet den ganzen Tag wie aus Kübeln! Da hat mein über 30minütiger Marsch nach Glenfield irgendwie nicht sooo Spaß gemacht... Naja, auf jeden Fall hat meine Regenjacke ihren Härtetest bravourös gemeistert und nicht das kleinste Tröpfchen durchgelassen! Die Schuhe haben hingegen eher enttäuscht und sind komplett durchweicht. Gut, dass es im Pakt Glenfield auch ein Fußballteam gibt, das praktischerweise die Trikots im Pakthaus lässt! Lieber hässliche Fußballshorts und Riesensocken (oha, wer die schon alles anhatte ...^^ nein, nicht dran denken!!) als krank werden! So!
Jetzt genieße ich noch eine kurze Aufwärmphase, bevor's nachher zum Jugendtreff geht. Also, regnerische Grüße von mir ;)
 

Dienstag, 9. Oktober 2012

What's the craic?!

Es ist mal wieder an der Zeit, euch auf den neuesten Stand zu bringen, was hier so alles passiert. "What's the craic?" ist übrigens very Northern Irish Slang und heißt so viel wie "Wie geht's?"; wird aber in jeder Situation verwendet.
Also erst die Arbeit, dann das Vergnügen: in Woodburn war ich jetzt schon einige Male im After School Club, was mir wirklich gefällt, da die Kinder dort zwischen 6 und 8 Jahren alt sind und man sich mit ihnen dementsprechend mehr unterhalten kann als mit den Babies und Kleinkindern im Crash. Gestern sind wir mit einer Gruppe von Kindern zum Spielplatz gegangen, um den wirklich strahlenden Sonnenschein hier zu nutzen (auch wenn uns alle Nordiren ständig warnen, dass schon bald der Winter einbricht :( ). Dank meiner langjährigen Babysitting-Erfahrung bin ich ja Profi in Sachen anschaukeln, klettern helfen und Co., aber das meine "Künste" so herausragend sind, war mir noch nicht bewusst. Die 8-jährigen Jungs, die ich angeschaukelt habe, haben nämlich vor Freude gekreischt als säßen sie in der Achterbahn und haben sich auch nicht wirklich hoch getraut. Scheinbar waren sie noch nicht allzu oft auf einem Spielplatz, selber schaukeln konnten sie nämlich noch nicht!
Im PAKT Glenfield war ich letzte Woche zum ersten Mal im Jugendclub und da ist doch tatsächlich ein kleines Wunder geschehen: ich habe meine erste Partie Pool gegen eine "Einheimische" gewonnen (und nein, sie hat nicht einfach die schwarze Kugel versenkt, ich habe mir den Sieg verdient erkämpft!)!! Der Unterschied zwischen Glenfield und den Programmen in Woodburn und im neuen YMCA-Gebäude ist, dass der PAKT Glenfield wirklich fast alle Kinder und Teenager aus diesem Stadtteil erfasst und die "Leader" Mo und Josh die Familien sehr gut kennen und viele der Freiwilligen, die dort aushelfen, selbst als Kinder an den Programmen teilgenommen haben. Mit Mo im Auto durch Glenfield zu fahren, ist ungefähr so wie mit Rüdiger im Fahrschulwagen durch Grafenwald: alle kennen dich und grüßen (nur dass Mo auch Kinder, Mütter,... zuwinken)! Jedenfalls haben Mo und Josh mit progfessioneller Hilfe vor einiger Zeit ein Video gedreht, dass sogar einen Preis gewonnen hat und die Geschichte Glenfields aus der Sicht der Teenager darstellt:
Auf jeden Fall sehenswert, auch wenn der Akzent schon gewöhnungsbedürftig ist! Hier noch ein weiteres Filmchen, das sich auf dieses preisgekrönte Video bezieht:
Selbst wenn ihr das ganze Genuschel nicht so versteht, seht ihr mal, wo ich so arbeite und lernt meine Kollegen Mo und Josh kennen! ;)
So, jetzt gehen wir vom Arbeitsteil zum Vergnügungsteil über und der fand am Wochenende unter Anderem in Belfast statt! Los ging's am Samstag mit unserem Pub Crawl durch Carrick, der in unserem Lieblingspub Ownies endete. Vorher haben wir uns mal wieder eine wahre Schlemmermahlzeit zubereitet und eine wirklich köstliche Lasagne gekocht! Ich hatte unserem Ofen dieses Großprojekt ja nicht wirklich zugetraut, aber wenn man die Auflaufform regelmäßig dreht, kommt eine so wunderschön goldgelb gebräunte Lasagne dabei raus:
Dem Selbstauslöser sei Dank ;)

 Sonntagmorgen haben wir uns dann fit wie'n Turnschuh auf den Weg nach Belfast gemacht, weil wir ja beim On arrival-Training die kostenlosen Karten für das Theaterstück "Playboy of the Western World" abgestaubt hatten. Das Beste an unserem Ausflug war aber .... tada das Wetter!!! Unglaublich aber wahr, wir saßen für ne ganze Stunde in der Sonne und haben den längsten Zeitabschnitt ohne Regen oder Wind genossen. Nachdem wir genug Sonne getankt hatten, ging's weiter zum Lyrical Theater und das Stück war ... um's mal in Roberto's Sarkasmus auszudrücken: "Interesting!"Ich glaub einfach, dass wir das Stück noch nicht mal in Deutsch spannend gefunden hätten, aber die Tatsache, dass wir keinen einzigen der Witze über die Iren verstanden haben, hat das Ganze dann noch zusätzlich erschwert. Peinlicherweise haben wir noch nicht mal verstanden, als die Pause begann, weil wir dachten, dass das Stück vorbei war und uns schon gewundert hatten, warum so viele Leute ihre Jacken vergessen hatten...^^ also ein  voller Erfolg (immerhin konnten wir drüber lachen)!
Heute ist endlich Robertos Paket angekommen: 23 Kilo Chorizo, Käse, Jamón, Dosenessen, ... und 3 Pullover! Dementsprechend sind unsere Schränke, Gefriertruhe, Kühlschrank,... nun gut gefüllt:


Wir werden also sicherlich nicht verhungern (außer vielleicht Miri, die ist ja leider Vegetarierin :P)! In diesem Sinne viele Grüße aus Carrick (Und NORDirland, NICHT Irland!!)
See ya ;)
 

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Arbeit ohne Grenzen :P

Es ist nämlich nicht nur mein erster Monat hier in Nordirland vorbei, sondern auch fast meine erste "komplette" Arbeitswoche, weil die Projekte in Glenfield nun gestartet sind. Das heißt für mich, dass ich von Montag bis Donnerstag morgens in Woodburn im Crèche arbeite, an den Nachmittagen abwechselnd in Woodburn und in Glenfield, Montags- und Freitagsabends im Drop in im neuen YMCA-Gebäude und Donnerstagsabends im Jugendclub in Glenfield. Letzterer ist auf meinem Arbeitsplan eigentlich nicht vorgesehen, aber mein Chef Mo ist der festen Überzeugung, dass er mich für den Jugendclub braucht, also werd ich mir das Ganze erst mal anschauen...
In Woodburn arbeiten Miri und ich ja jetzt schon seit einem Monat jeden Morgen, sodass wir langsam aber sicher mit dem "Prinzip" vertraut sind. Ich habe ja schon von den Massen von Spielsachen berichtet und ich kann euch versichern, dass der Name Crèche (sprich Crash) nicht von irgendwo her kommt...^^ Meiner Meinung nach bezeichnet er den wunderbaren Moment, in dem die Kinder in der Turnhalle ankommen und sich auf unsere liebevoll aufgebaut und nach britischen Health & Safety-Richtlinien geprüften Spielecken stürzen - kurz: CRASH! Seit dieser Woche waren morgens sogar 2 Daddys mit dabei, sodass das Programm etwas an Action gewonnen hat und man von unserer Chefin angesichts von Autorennen und viel Toberei des Öfteren ein klägliches "Careful!" oder "Attention!" gehört hat. Die Kinder hatten auf jeden Fall jede Menge Spaß und mittlerweile haben wir die lieben Väter auch teilweise dazu gebracht, nicht nur mit den Kindern die Turnhalle auseinanderzunehmen, sondern uns auch nachher beim Aufräumen zu helfen (dieser Teil verlängert unsere Arbeitszeit nämlich täglich um je 30 bis 40 Minuten). Ansonsten macht mir die Arbeit mit den Kindern und Babies aber sehr viel Spaß und langsam aber sicher verfüge ich über einen groben Überblick über sämtliches Zeug (jedenfalls das im ersten Lagerraum; es gibt noch 2 andere und einen in der Turnhalle :P).
Das Schlimme an meiner Woche ist der Mittwochmorgen, weil Miri und Roberto beide nicht arbeiten müssen und ich alleine im Crèche bin. Diese Woche wurde dieser traurige Tag noch dadurch dramatisiert, dass es der Tag der deutschen Einheit war (was hier natürlich niemanden kratzt) und ich wusste, dass in Deutschland auch niemand arbeiten muss...
Und so saß ich alleine an unserem Frühstückstisch und habe die anderen Beiden sehr vermisst (wie man sieht):
Wenn ihr's anklickt, könnt ihr's besser lesen!
Ach ja, wie ihr ja lesen könnt, gab's abends chicken (war allerdings nicht im "freeze" sondern im "fridge"=Kühlschrank :)).
An 2 Nachmittagen in der Woche arbeite ich in Woodburn, wo die Kinder (6-8 Jahre) zuerst ihre Hausaufgaben machen und danach wird gemalt, gebastelt, gekocht oder wir machen noch ein bisschen Sport in der Turnhalle. In Glenfield arbeite ich dienstags im "Open House" mit ca. 30 Kindern, die dort nach der Schule hinkommen. An meinem ersten Tag war ich im "Tuck Shop" und musste Süßigkeiten verkaufen und alle Kinder aufschreiben, wobei die Rechnerei in Pounds wirklich noch ne Herausforderung für mich ist! Jede Woche werde ich in einem anderen Raum arbeiten, wo die Kinder Computer, Billard, Playstation, Fernseher und diverse Spiele nutzen können.
Montags- und Freitagsabends bin ich im Drop In, der ja wie beschrieben sehr gut besucht ist, wobei wir bis jetzt eher Pool spielen (lernen), kickern oder uns mit den anderen Freiwilligen unterhalten. Mit den Jugendlichen werden wir sicher mehr zu tun haben, wenn wir dort unsere Projekte starten.
Jedenfalls ist es im Moment wirklich ungewohnt, an einigen Tagen morgens, nachmittags und dann noch abends von 18-22 Uhr zu arbeiten, weil es sich in den Pausen dazwischen nicht immer lohnt, nach Hause zu kommen und weil nach 22 Uhr natürlich noch Einiges zu tun ist. Dann erzählen wir uns von allem, was so passiert ist (und beschweren uns auch über das Ein oder Andere), wir müssen noch kochen & essen... Außerdem haben Miri und ich eine wahnsinnig coole Joggingstrecke an der Burg vorbei am Hafen mit Blick aufs Meer entdeckt, die wirklich Atmosphäre hat und uns ermöglich, die ein oder andere Aggression ohne Boxsack abzubauen...^^
Wir freuen uns alle aufs Wochenende und darauf, ausschlafen zu können oder in Robertos Worten: "We get up when our body tells us!" Er möchte übrigens gerne ein Haustier haben, am liebsten einen Fisch und als ich AUS SCHERZ Hühner vorgeschlagen habe, war er hellauf begeistert :"I love chicken! And Miri can kill!"... Ich glaub, ich werd hier auch Vegetarierin!!
Am Sonntag werden wir 3 in Belfast ins Theater gehen (wir haben die Tickets beim on arrival Training für umsonst abgestaubt) und hoffentlich was verstehen... Vielleicht geht's auch noch mal zum Eishockey; am letzten Wochenende haben wir den Belfast Giants bei unserem ersten Eishockeymatch ja schon sehr erfolgreich die Daumen gedrückt.
Das war's erst mal von mir, jetzt geht's ab zum Jugendclub ... Bis denne ;)