Natürlich zusammen mit den beiden weltbesten Wg-Mitbewohnern :) |
Außerdem leite ich seit der letzten Woche die Bible Class in Glenfield, in der wir mit den Kindern zusammen eine Bibel aus Geschichten, Bildern, Kreuzworträtseln, Buchstabensalaten, Gebeten, ... basteln werden. Während die letzte PAKT-Bibel eher Altes Testament-lastig war, werde ich mich mehr an Jesus Geschichten über Nächstenliebe, Toleranz, Offenheit,... orientieren, weshalb wir in der letzten Woche die Geschichte vom barmherzigen Samariter als Comic gelesen haben. Damit habe ich also erst mal Einiges zu tun!
Ein weiteres Ziel in den nächsten Monaten ist ein Projekt im Drop In, wobei ich mich besonders für ein Kochprojekt von uns 3 EVS-Freiwiligen begeistern würde. Den dazu wohl nötigen A....tritt habe ich bei der (Achtung geschickte Überleitung!) midterm-evaluation bekommen.
Von Mittwoch bis Freitag waren wir 3 nämlich im Ulster Folk und Transport Museum, das das Leben in Irland vor 100 Jahren darstellt. Dementsprechend gab's kein Wifi, nur kalte Duschen und "alte" Fenster. Tatsächlich haben wir in unserem Haus die gleichen "single glass" Fenster ohne Isolierung - die könnten's also sogar noch ins Museum schaffen!
Jedenfalls war die Gruppe dieses Mal bedeutend größer und internationaler als beim on arrival-Training (Roberto, Miri, ich + 3 weitere Freiwillige): 2 Französinnen, 1 Armenierin, 1 Polin, 3 Deutsche, 4 ItalienerInnen, 1 Griechin und 3 SpanierInnen (von denen eine jedoch ausdrücklich aus Galicia stammt!). Dementsprechend lustig ging's auch her (Italiener sagen wirklich oft Mamma mia!!) und besonders der französische Akzent ist echt ne Herausforderung (Ei öm fröm Frooohnse). Thematisch ging's um Problemlösungen, die altbekannte Motivationskurve (bei der bei mir zum Glück das Tief fehlt), Projektvorstellungen, Zielsetzungen,... Gerade der Austausch mit den beiden Freiwilligen vom Bangor YMCA war sehr interessiert, da auch die Beiden von nuschelnden, rauchenden und ewig kaffeschlürfenden Teenie-Mums (und Kolleginnen!) relativ angenervt sind.
Damit der Spaß nicht zu kurz kam, haben wir außerdem selber Brot gebacken und ein "Old-Style-Family-Photo" aufgenommen:
Ladies and Gentlemen |
Ein weiterer Trainingsabend wurde dem Thema nordirische Geschichte gewidmet, die sehr von Schlachten zwischen protestantischen und katholischen Königen durchzogen ist. Weiterhin gibt es in Nordirland 90 "Friedensmauern", davon die meisten in Belfast, die katholische von protestantischen Wohnvierteln abtrennen und seit dem Friedensabkommen 1998 mehr und höher geworden sind; außerdem sind nur 6% der Schulen integrated, also gemischt, wobei diese Zahl seit 1998 ABgenommen hat. Einige der anderen Freiwilligen in Belfast arbeiten in sogenannten "interface" areas, wo sie mit protestantischen bzw. katholischen Gruppen arbeiten, die irgendwann zusammengeführt werden sollen. Die Lage sieht auch dort nicht rosig aus, aber sie sind immerhin einen Riesenschritt weiter als zum Beispiel in Glenfield, wo an solche Projekte noch gar nicht zu denken wäre (auch da schlicht und einfach keine Katholiken vorhanden sind, die man mit den Protestanten zusammenführen könnte).
Jedenfalls haben wir schon gemerkt, dass wir dank 98% Protestanten in Carrick und großen Teilen mit sehr geringer Bildung einen sehr radikalen Blickwinkel des ganzen Konflikts kennenlernen konnten, was die Demonstrationen und Ausschreitungen auch näher an uns herangebracht hat. Unglaublicherweise haben es doch tatsächlich Freiwillige vollbracht, ein halbes Jahr in Belfast zu leben, OHNE an der Peace Wall gewesen zu sein (bei uns hat jeder Besucher die Mauer spätestens nach 24-48 Stunden gesehen!)!
Ein weiterer Abend stand unter dem Thema "Learn the Lingo", also Belfast Slang. Hierzu gibt's ein Video, das ihr euch unbedingt mal anhören solltet (damit ihr wisst, worüber ich so klage!!):
Waschtage nach Schottland :P |
Liebe Grüße an euch alle ;)
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