Leider etwas verspätet, denn der regelrechte Kampf um WG-Zimmer in meiner zukünftigen Studentenstadt Magdeburg hatte mir einen Strich durch den "Reiseblog direkt nach dem Rückflug schreiben-Plan" gemacht. Aber besser spät als nie und so erinnere ich mich liebend gern noch einmal an 2 Wochen Nachbarland, Schafe, viele Hostels und noch mehr Busse, Fotos ohne Ende, Natur pur, Abschiedsschmerz und Genießen ohne Ende.
Da am Freitag vor unserer Abreise ja unsere Goodbye-Party anstand und wir Sonntag Roberto verabschieden mussten, bestand unsere Reiseplanung eher in "Ich packe meinen Koffer für durchschnittliche 13-18° plus Regenhose und -jacke" und "Wann nehmen wir den Bus nach Dublin? Von dort aus kommt man ja überall hin..." . Unsere Halloween-Ferien und sonstige freie Tage hatten wir ja effektiv genutzt, sodass die Städte Irlands wie Dublin, Galway und Cork schon mal "abgehakt" waren und wir uns den kleineren, aber nicht minder sehenswerten Städtchen und Dörfern widmen konnten.
Und so verschlug es uns von der Metropole Dublin nach Kilkenney:
Von unseren nordirischen Freunden hatten wir den Tipp Cashel bekommen, ein wirklich sehr malerisches Städtchen, das berühmt ist für den Rock of Cashel, auf dem sich die Ruinen einer Kathedrale und eines Rundturms befinden und wo angeblich Feen und Geister leben.
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Für so ein Foto muss man schon mal 'n bisschen warten... |
Mithilfe unserer Reiseführer und den wenigen fähigen Touristenbüro-Mitarbeitern, die wir so getroffen haben, sind wir dann Tag für Tag einmal rund um die Insel weitergereist. Und da wir ja glücklicherweise auch Zeit für die etwas bis ziemlich entlegeneren Ecken hatten, ging's von Cashel über das ehemalige Seeräubernest Baltimore auf die winzige Insel Cape Clear Island.
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unterwegs mit der Fähre |
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Hostel am Meer :) |
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dem Regen wird getrotzt... |
Nach einer total entspannten Zeit ohne Internet und Handyempfang haben wir uns über Skibbereen auf den Weg ins Örtchen Glengariff gemacht, das zwar keinen einzigen Bankautomaten und statt einer Tankstelle nur eine Zapfsäule an der Straße hat, aber natürlich 5 Pubs vorweisen kann. Von dort fuhren wir mit einer Fähre zu der Insel Garinish Island, die komplett von einem Gartenarchitekten geplant wurde.
Nach so viel scheinbar "typisch irischer" grünen Natur sind wir über Tralee nach Ennis gereist, von wo aus wir eine Wanderung (oder eher Kletterpartie) durch den Burren National Park gemacht und dort eine vollkommen gegensätzliche Landschaft kennengelernt haben:
Irgendwie zog es uns dann doch immer mehr in die einsameren Gebiete, von denen Irland wirklich noch einige zu bieten hat, sodass unser nächster Stopp die Örtchen Clifden und Letterfrack (Letzteres eher Häusersammlung :P) inklusive Connemara National Park waren. In Letterfrack gab's dementsprechend zwar nicht viel, aber ein wunderschönes und tiefenentspannendes Hostel.
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Bücher zum Mitnehmen |
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Duschen mit Discokugel, Wellblechwänden & klassischer Musik |
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Zähneputzen aufm Sofa am Kamin - ein Traum wird wahr! |
Total erholt waren wir also gewappnet für einen Tag Sturm & Regen, wobei wir die berühmten Berge The 12 Bens leider nur im Nebel erahnen aber zumindest unsere Von-Kopf-bis-Fuß-Regenbekleidung nutzen konnten:
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Von Kopf bis Fuß wasserabweisend :P |
Zum Glück folgten wir dem Tipp meines Reiseführers und machten noch einen Abstecher nach Achill Island, wo sich schon Heinrich Böll inspirieren ließ. Mangels öffentlicher Verkehrsmittel wurde uns zum Trampen geraten, wobei wir prompt an eine supernette Lehrerin aus Dublin gerieten, die uns nicht nur spontan auf eine Wanderung mitnahm, sondern uns auch die schönsten Plätze der Insel verriet und uns abends am Hostel absetzte.
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ein treuer Begleiter |
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Golden Strand |
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Deserted Village |
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Silver Strand |
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Heinrich Böll-Haus |
Unsere letzte Tour führte uns dann über Donegal nach Glencolumbkille, von wo aus wir eigentlich eine Wanderung auf den höchsten Klippen Europas, der Slieve League, machen wollten. Dafür war es aber leider zu stürmisch und nebelig und so haben wir die atemberaubende Aussicht von unserem Hostel aus genossen und die "Umgebung erkundet".
Nach 2 Wochen haben wir dann wieder die Grenze zum United Kingdom überschritten und unsere letzte Woche mit Abschieden, putzen, packen, Wäsche waschen und unzähligen Märschen zur Post verbracht. Nach einem Jahr hatte sich dann doch so Einiges angesammelt und da Pakete über 2kg schlicht unbezahlbar sind, packten Miri und ich unsere zahlreichen Pakete an der Post so oft um, bis wir überall die1995g-Grenze erreicht hatten. An unserem letzten Abend in Carrick haben wir dann doch tatsächlich noch den gefürchteten Fish&Chip Shop betreten und nach Miris strenger Ansage "Es geht hier nicht darum, was wir mögen, sondern was wir schon immer probieren wollten!" gab es zwangsläufig einen Gravy bzw. Cheesy Chip und Miri hat sich sogar todesmutig an die Buttered Mars Bar (frittierter Marsriegel, sieht noch ekliger aus als es klingt und schmeckt scheinbar ebenso) gewagt.
Und dann war es auch schon so weit, der Tag der extremsten Gefühle war gekommen und passend zu unserem Abschied verdrückte auch der (nord-)irische Himmel noch einige Tränen. Nach tränenreichem Abschiednehmen ging's also über Dublin wieder zurück nach Deutschland, wo mich ein bombastisches Empfangskomitee überraschte:
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kreativ wie eh und je |
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einmal zum Umarmen anstellen bitte |
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sogar gesungen wurde :) |
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gemütliches Beisammensein :) |
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Cheers mates! |
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Extra geliefert - Magners ♥ |
Noch mal ein ganz herzliches Dankeschön an euch alle; eine
schönere Begrüßung hätte ich mir wirklich nicht vorstellen können! Es war
wunderbar, euch alle wiederzusehen!
Neben dem Einleben muss ich mich also vor Allem noch der Wohnungssuche widmen,
aber ich hoffe trotzdem, irgendwann bald noch mal Zeit für ein Resumé zu
finden; also bleibt dran ;)
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